10 Tipps für leicht lesbare Webtexte

 

10 Tipps für leicht lesbare Webtexte

Lesen am Bildschirm strengt die Augen mehr an als das Lesen auf Papier. Auch haben die meisten wenig Zeit, überfliegen die Texte und wollen rasch erfassen, ob etwas Relevantes drinsteht. Untersuchungen haben gezeigt, dass Texte auf Bildschirmen vom Auge gescannt werden: Wir suchen nach Hinweisen, ob die Inhalte für uns interessant sind. Der Blick springt am häufigsten zu Überschriften und Aufzählungen.

Es gibt Schnellleser und 'Gründlichleser'. Beide solltest du in deinen Texten bedienen. Die Schnellleser scannen den Text und suchen in Überschriften und Aufzählungen nach den Infos, die sie suchen. Die Gründlichen lesen alles. Du erleichterst ihnen die Aufnahme der Inhalte mit diesen Tipps:

Tisch mit Laptop, Kaffe, Brille, Block und Bleistift

1. Gliedere den Text

Gut gegliederte Inhalte laden zum Lesen ein. Lange Textwürste nicht. Sie können sogar abschreckend wirken. Setze Über- und Zwischenüberschriften, mach Absätze und verwende Aufzählungzeichen wie Bulletpoints oder Nummerierungen. So erhält das Auge visuelle Anker.

Bsp. Unformatierter versus formatierter Text

Bsp. Unformatierter versus formatierter Text

2. Achte auf die Zeilenlänge

Texte werden einfacher zu lesen, wenn die einzelnen Zeilen auf einen Blick erfassbar sind. Wenn das Auge nicht ständig von links nach rechts wandern muss.

Als Faustregel gilt eine Zeichenanzahl zwischen 50 bis 80 Zeichen pro Zeile. Das ist natürlich nur ein Richtwert. Es kommt auch auf die verwendete Schriftgröße und –art an.

3. Schreibe kurz und vermeide Schachtelsätze

Kurze, knackige Sätze sind einfacher zu erfassen. Die Texte wirken dadurch aktiver und anregender. Als optimale Satzlänge werden 3 bis 15 Wörter, maximal 25 Wörter empfohlen.

Kommen in deinem Satz mehr als zwei Beistriche vor, kannst du ihn teilen. Es sei denn, es handelt sich um eine Aufzählung.

4. Leserliche Schriftart

Faustregel: Die beste Schriftart ist die, bei der den Lesern die Schriftart nicht auffällt.

Schnörkelige Schriften und Handschriften sind zum Beispile schwieriger zu lesen als andere. Aber auch die Höhe der Zeilenabstände oder die Laufweite der Buchstaben beeinflussen die Leserlichkeit. Die Laufweite bezieht sich auf die Abstände zwischen den einzelnen Buchstaben:

Abb.1 Unterschiedliche Laufweiten und Schriftarten

Abb.1 Unterschiedliche Laufweiten und Schriftarten

5. Kontraste

Die größte, gut lesbare Schrift nützt dir nichts, wenn sie sich nicht vom Hintergrund abhebt. Schwer lesbar sind zB Gelb oder Hellgrau auf Weiß.

6. Hebe Wichtiges hervor

Wichtige Wörter und Satzteile dürfen im Text betont werden. Das ist auch gut für die SEO. Heb aber nicht zuviel ‘fett’ hervor: Sind ganze Sätze oder Absätze dick markiert, geht der Effekt wieder verloren.

7. Verwende Groß- und Kleinschreibung

Groß- und Kleinschreibung erleichtern das Lesen der Texte. Gibt es keine Großbuchstaben im Text oder wird alles Groß geschrieben, tun sich die Leser schwerer:

Abb. 2 Beispiel Text mit Großschreibung

Abb. 2 Beispiel Text mit Großschreibung

8. Ruhiges Textbild

Unruhig wird der Text, wenn du alle verfügbaren Betonungen und Hervorhebungen mischt:

  • Verschiedene Schriftgrößen

  • Schriftarten

  • Kursivschrift

  • Fettschreibung

  • Unterstrichene Wörter

  • Farben

Betonst du zuviel, verwirrst du nur und tust deinen Lesern keinen Gefallen.

Beschränke dich am besten auf Überschriften, Gliederungspunkte und das Fettmachen wichtiger Begriffe.

9. Vermeide Füllwörter

Füllwörter wie ‚eigentlich’, ‚überhaupt’, ‚sowieso’, ‚möglicherweise’, ‚gar’ und ‚anscheinend’ sind für das Verständnis des Textes nicht notwendig und verlängern ihn unnötig. Leider schleichen sie sich gerne in Texte ein. Sie machen sie länger und kosten Zeit, die wir nicht haben.

Es gibt viele Füllwörter. Sie sind nicht verboten. Achte bewusst auf ihren Einsatz. Verwende sie wie das Salz in der Suppe.

10. Bereite komplizierte Inhalte visuell auf

Wieso etwas Komplexes lange beschreiben, wenn du den Inhalt rasch erfassbar mit einem Screenshot, einem Bild oder in einer Grafik darstellen kannst? Grafiken sind manchmal der bessere Weg etwas zu erklären. Sie erleichtern das Aufnehmen von Informationen. Außerdem lockern sie die Texte auf.

Die meisten dieser Punkte setzt du wahrscheinlich intuitiv um, weil sie dir das Lesen des eigenen Textes erleichtern. Überprüfe aber bei jedem fertigen Text, ob er zum Lesen einlädt und gut erfassbar ist. Du konzentrierst dich beim Schreiben ja erst auf den Inhalt.